Die erste Hürde meistern Startups mit der Gründung. Eine weitere, sicher noch größere Hürde ist erfolgreiches Wachstum. Hier setzt das Growth Camp an. Das Startup-Programm vereint Expertenwissen, unmittelbaren Erfahrungsaustausch und wirksame Netzwerke konzentriert auf drei Monate in der Werkstätte Wattens. Von April bis Juli 2019 profitieren acht heimische Startups vom ersten Tiroler Growth Camp.

„Es zählt am Ende das Lernen voneinander“, erklärt Isabell Kurzthaler das Erfolgsgeheimnis des Growth Camp in der Werkstätte Wattens. Sie betreut das 3-monatige Startup-Wachstumsprogramm vor Ort. Mit an Bord sind die Standortagentur Tirol sowie das I.E.C.T. Hermann Hauser. In mehreren Sessions treffen sich Startup-UnternehmerInnen, ExpertInnen und MentorInnen in der Werkstätte. Ihr Ziel: die nächste Wachstumsschwelle zu überschreiten und dabei gegenseitig von den Erfahrungen und Fehlern der anderen lernen.

Wachstum mit Struktur

Maria Baumgartner von Speedinvest Heroes begleitet die Gründer als eine von mehreren Coaches. „Zu Beginn macht in einem Startup meist jeder alles. Deshalb steht bei meiner Growth-Camp-Session die Organisationsentwicklung im Mittelpunkt. Es gilt die eigenen Stärken zu fördern“, beschreibt die Expertin für Personal. In der ersten Wachstumsphase bis ca. zehn MitarbeiterInnen geht es besonders darum, klare Rollen zu definieren. Der nächste Schritt sollte bei ca. 20 MitarbeiterInnen erfolgen, wenn Kommunikations- und Führungsstrukturen gebraucht werden oder die erste Kündigung ansteht. „Bei Startups geht es prinzipiell um Wachstum. Deswegen versuchen wir so früh wie möglich eine Professionalisierung in Personalstruktur und Hiring-Prozesse zu bringen“, so Baumgartner. Mit ihrer offenen Studie „Startup Anatomy“ will sie das Erfahrungswissen rund um Personalfragen in Startups erstmals wissenschaftlich zu überprüfen.

Vielversprechende Tiroler Startup-Szene

Die Teilnehmerliste des ersten Growth Camp zeigt das Potential der heimischen Startup-Szene: Aus der Werkstätte Wattens sind u.a. Empatic UX, paul&ernst und Innerspace dabei, aus Innsbruck u.a. Txture, ALMUT von Wildheim und Mediprime, sowie das Südtiroler Startup Limendo. „Man muss als Gründer Dinge lernen, die man von seinem beruflichen Hintergrund nicht mitbringt. Uns beschäftigt sehr, wie man es schafft, mit dem Team zu wachsen ohne auseinanderzubrechen. Auf einer gewissen Abstraktionsebene haben wir alle die gleichen Probleme, da zählt der Nah-Austausch mit anderen umso mehr“, weiß Informatiker Matthias Farwick von Txture das Growth Camp zu schätzen. Sebastian Scheler, Gründer von Innerspace, zeigt sich ebenfalls begeistert: „Die Möglichkeit für 1:1-Coachings ist für uns ein mega Value. Es tut gut zu sehen, wo man auf der Wachstums-Skala gerade steht.“ Jessica Eibert von Empatic UX profitiert am meisten von den Peer-to-Peer-Sessions, wo die „älteren“ Startups den „jüngeren“ zur Seite stehen: „Jeder hat in seinem Team Experten für gewisse Themen. Beim Growth-Camp können wir das Potential der Gruppe voll ausschöpfen.“

Wachstum in jeder Phase

Das Growth Camp rundet seit heuer die Coaching-Formate des Vereins Startup.Tirol für Gründerinnen und Gründer ab. Zu Beginn können JungunternehmerInnen im INNC-Programm von Inncubator und Gründungszentrum Startup.Tirol ihre Geschäftsidee entwickeln. Im Startup Booster des Gründungszentrums können Geschäftsmodelle reif für Markt und Investoren gemacht werden. In der dritten Phase begleitet das Growth Camp erfolgreiche Startups bei ihrem Wachstum. „Wir möchten das Growth Camp einmal im Jahr anbieten, das Feedback ist sehr gut. Im Vergleich zu den Ideen- und Gründungsprogrammen in der Frühphase haben die Teams sehr hohe Anforderungen an uns, der Outcome muss passen“, gibt Isabell Kurzthaler Einblick in die Arbeit, die im Growth Camp steckt. Das Team der Werkstätte Wattens hat seit der Gründung 2015 gemeinsam mit den ansässigen Startups hautnah die Erfahrung gesammelt, die jetzt im Growth Camp konzentriert in drei Monaten Jungunternehmen zu Gute kommt. „Expertenwissen, Netzwerk und Erfahrungsaustauch“, zählt Kurzthaler auf. Die von Gründergeist und Internationalität durchzogene Atmosphäre in der Werkstätte Wattens unterstützt die motivierten Teams in ihrem Wachstum.

WEITERE INFOS & KONTAKT

Isabell Kurzthaler, Startup Programs & Network, Werkstätte Wattens
isabell.kurzthaler@destination-wattens.at

Lisa Spöck, Startup Programme, Standortagentur Tirol GmbH
lisa.spoeck@standort-tirol.at

www.startupeuregio.eu

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