Facebook ist tot. Es lebe Facebook!

Unter diesem Titel hat am Donnerstag eine Morning Glory mit Florian Streiter und Stefanie Trapl von Socialweb stattgefunden. Viele early birds haben den Weg in die Werkstätte gefunden, um sich über aktuelle Trends & Entwicklungen im Bereich Social Media zu informieren. Für alle, die es an dem Tag nicht in die Werkstätte Wattens geschafft haben, gibt es ein kurzes Interview mit den beiden Vortragenden, bei dem die wichtigsten Punkte nochmals beleuchtet werden.

Wie der Titel schon sagt, stagniert Facebook als Plattform. Trotzdem habt ihr Facebook als einen der relevantesten Kanäle für B2B und B2C online Kommunikation genannt. Warum bleibt Facebook eurer Meinung nach relevant und welche nennenswerten Veränderungen sind im Laufe der letzten Jahre auf der Plattform passiert, die es als Unternehmen zu beachten gilt?

Trotz der Aufmerksamkeit, welche Facebook seit 2018 aufgrund diverser Datenschutzskandale genoss, zählt die Plattform heute ca. 2,41 Milliarden monatlich aktive Nutzer. Betrachtet man zusätzlich, welche Altersgruppen sich dort vernetzen (30-60 Jahre), so kann man immer noch sagen, dass Facebook das größte und breiteste Publikum abbildet. Generell kann man beobachten, dass das Publikum der Plattform älter geworden ist. Aufgrund der Änderung des Algorithmus ist die organische Reichweite in den letzten Jahren jedoch von 26% auf nurmehr 0,5% gesunken.

Die organische Reichweite von Facebook Postings ist also stark gesunken. Wie können Unternehmen (mit wenig Budget) wieder höhere Reichweite generieren? Gibt es überhaupt noch eine Chance auf organische Reichweite oder geht ohne Euros im Grunde genommen gar nichts mehr?

Die generelle Empfehlung wäre die Hälfte des der Plattform zugedachten Werbebudgets für die Bewerbung zu verwenden. Jedoch können bereits kleine Beträge, einen Unterschied machen. Mindestbeträge belaufen sich dabei je nach Anzeige zwischen ca. 1€ bis 5€. Vergleicht man die Cost-per-Mille (CPM) verschiedener Medien, so erscheint Facebook mit einer CPM von ca. 0,50 € recht günstig. Aber auch hier gilt, selbst das größte Bewerbungsbudget kann halbherzigen Content nicht wettmachen.

Content is king. Das ist inzwischen bekannt. Welche Art von Content bestimmt derzeit die Social Media Plattformen und wohin geht der Trend?

Evergreen Content und Videos sind definitiv Rubriken, die man in seiner Content-Planung berücksichtigen sollte. Mit Evergreen Content sind Inhalte gemeint, welche auch über den Moment hinaus Mehrwert und Informationsgehalt liefern, wie zum Beispiel Infographics und Tipps. Bezüglich Videos gibt es Prognosen wonach im Jahr 2021 ungefähr 90% der Inhalte, die wir konsumieren, Videos sein werden. Immerhin nutzen mehr als 400 Millionen Konten Instagram Stories jeden Tag und veröffentlichen damit Videoinhalte.

Eine große Herausforderung im Social Media Marketing ist der Aufbau einer Community. Habt ihr drei Tipps bzw. Vorgehensweisen, die schnell & einfach sind und beim Aufbau von Followern helfen?

Community Management, #-Tag Strategie und Tagging sind drei einfache Tipps, um am Aufbau einer Community zu arbeiten. Community Management bedeutet mit seinen Followern zu interagieren, auf Kommentare/Fragen zu antworten und diese zu liken. Eine gut durchdachte Hashtagstrategie, sowie das Taggen von Partnern, Marken und Orten unterstützt die organische Reichweite. Natürlich gibt es noch einiges mehr an Stellschrauben, an denen gedreht werden kann.

Stefanie, du schreibst derzeit eine Arbeit über den Instagram Algorithmus und bist in eurem Team die Expertin für den Kanal. Kannst du vielleicht zwei der spannendsten Learnings aus deiner Arbeit mit uns teilen?

Eine noch unterschätzte Metrik, welche den Algorithmus beeinflusst, ist der „Save“. Als Bookmark Zeichen können User interessante Posts für später speichern und somit Moodboards bzw. Pinboards erstellen. Dies wirkt sich auch auf die Reihung weiterer Posts im Algorithmus aus. Je mehr Saves, desto mehr User sehen den Content. Gewisse kulturelle Phänomene, wie Memes, entwickeln sich aufgrund ihrer Beliebtheit dann zu regelrechten Artefakten und tauchen deshalb in fast jeder Netzwerkanalyse auf. Irgendwo findet sich also komplett unabhängig von den Themen fast immer ein Katzenvideo, oder ein Meme auf der Explore Page.

Euer Unternehmen Socialweb ist drei Jahre alt und ihr könnt bereits von sehr coolen Best Practices und spannenden Kunden berichten. In a Nutshell: Was ist euer Angebot und welchen großen Mehrwert bietet ihr euren Kunden?

Ein vollumfänglicher Service von der strategischen Beratung, Konzeptentwicklung bis hin zur laufenden Betreuung. Gemeinsam in Rücksprache mit dem Kunden entwickeln wir durch kreative und am Trend orientierte Ansätze umsetzbare Lösungen für unterschiedlichste Ziele.

SOCIALWEB
Anichstraße 1
A-6020 Innsbruck +43 664 20 25 046
info@socialweb.at
www.socialweb.at

Newsletter