


UX zum Mitnehmen
Das Team von Empatic UX hat uns vergangene Woche einen morgendlichen Input zum Thema User Experience Design gegeben. Einige Early Birds haben den Weg in die Werkstätte Wattens gefunden, um mehr über UX- Methodik und Arbeitsweisen zu erfahren. Alle die nicht dabei waren, können hier im Interview die wichtigsten Punkte nachlesen.
Experience Design heißt nicht, wie ich Buttons auf meiner Website positioniere“. Das ist eine Aussage, die ihr bei der Morning Glory getroffen habt. Könnt ihr uns erklären, was User Experience Design heißt und wie sich Unternehmen durch gutes UX Design differenzieren können?
Genau, im UX Design geht es vor allem um Produktstrategie und nicht um Buttonpositionierung. Wir setzen uns in unserer Arbeit intensiv mit dem Business und den Nutzern auseinander und entwickeln so neue Ideen & Konzepte, wie man dem Kunden noch größeren Mehrwert bieten kann und sich das Geschäft somit noch weiter ausbauen lässt. Diese Entscheidungen sind entscheidend für das Produktportfolio und die Business-Ausrichtung. Leider entstehen Produktentscheidungen zu oft im Boardroom hinter verschlossenen Türen und nicht aufgrund von Forschungsergebnissen und Kundenzentrierter Entwicklungsarbeit. Dagegen, wollen wir angehen!
Ihr arbeitet unter anderem mit dem nutzenzentrierten Designprozess. Was sind die wichtigsten Schritte und wo seht ihr die Vorteile bzw. auch Limitationen bei dieser Methode?
Das wichtigste ist für uns die Forschung und Interaktion mit dem Nutzer. Und natürlich nicht zu vergessen ist der iterative Aspekt im nutzerzentrierten Designprozess, der für uns wahnsinnig wichtig ist. Daher wird zu Beginn eines Projekts, genauso wie während und nach der Entwicklung eines Prototypen oder Produktes immer wieder der User in den Entwicklungsprozess einbezogen. Limitationen hat jedes Konzept und diese werden je nach Kunde und Projekt auch recht schnell sichtbar. Daher entscheiden wir immer kundenspezifisch, wie wir das Projekt ganzheitlich aufsetzen und werden so auch andere Methoden oder Konzepte verwenden, wenn sie für das Projekt oder auch Team einfach mehr Sinn ergeben.
Ihr habt darüber gesprochen, wie wichtig die Forschungsarbeit vorab ist. Weshalb ist ein guter Research so wichtig und was sollte dieser unbedingt beinhalten?
Eine solide und intensive Forschungsphase verhindert Fehlentscheidungen und spart Geld und Zeit, da wir nicht in die falscher Richtung entwickeln. Wir würden jedem Unternehmen raten, mehr Zeit in die Analyse ihrer Kunden, des Marktes und eigenen Business zu stecken, denn am Ende zahlt es sich aus. Kritische Annahmen können wir so vorher prüfen, und wissen dann genau, ob sie unsere Idee zu Fall bringen können oder was wir tun müssen, damit das Produkt nicht nur ‚usefull’ sondern auch ‚easy to use’ ist. Wie bereits gesagt ist UX Design Produktstrategie und ein fundierter Research hilft uns zum Beispiel auch zu entscheiden welche Features ein Produkt bekommen wird und wie viel der Kunde bereit ist dafür zu zahlen. Auf der Basis setzt das Projektteam also auch Preisstrategien auf. Was also unbedingt Teil des Researches sein soll ist die Anlayse der Nutzer, des Business und der Konkurrenz. Klingt einfach, ist es aber nicht immer, da wir auf tieferer Ebene analysieren, als die meisten.
Wie ihr bereits erklärt habt, geht es beim UX (User Experience) Design nicht um die Positionierung von Buttons. Beim UI (User Interface) Design aber sehr wohl. Was sind eurer Meinung nach die drei wichtigsten Punkte beim UI Design?
Also generell, beschäftigen wir uns um UX-Design natürlich auch mit der Experience während der Nutzung & Interaction mit einem Produkt, dass heißt Buttonpositionierung spiel schon eine Rolle für uns, denn der Nutzer muss schließlich wissen, wie er zum Ziel kommt bzw. wollen wir ihn ja auch zu einem bestimmten Verhalten motivieren. Im UI Design sind für uns Konsistenz und Visuelle Hierarchie das Wichtigste. Und eine Regel, die meistens Wunder wirkt ist ‚weniger ist mehr’. Weniger Infos aber dafür die Richtigen und am besten noch im richtigen Moment ;)
Last but not least: Ask your customer! Sowohl am Ende von Design Sprints als auch bei den von euch organisierten Usability Testessen geht es darum, potentielle Nutzer und Kunden zu befragen und Feedback einzuholen. Habt ihr einen Tipp, wie man das Testen unkompliziert und organisch in die Produktenwicklung im Unternehmen integrieren kann?
Wir raten unseren Kunden immer feste Tage fürs Testen zu blockieren und dann am besten direkt an einem Tag, bei uns nennen wir das den Testing Day, mit circa sechs Nutzern einen bestimmten Aspekt testen. Bestimmter Aspekt heißt soviel wie ein genaues Ziel setzen und sich nur darauf konzentrieren. Ein genaues Ziel definieren, ist wirklich sehr wichtig.
Kontaktdaten:
Empatic UX
Weissstraße 9 6112 Wattens
empatic-ux.com