Seit über zehn Jahren beschäftigt sich Toni Chung intensiv mit den Themen Innovation, Facilitation und Agiles Arbeiten. In seiner Arbeit unterstützt er Teams und Organisationen dabei, über den Tellerrand zu blicken und neue Lösungen mit nachhaltiger Wirkung zu entwickeln.
Im Rahmen einer morgendlichen Session in der Werkstätte Wattens gab Toni Chung Einblick in die Arbeit eines Facilitators und beantwortete die Frage, warum Facilitation immer mehr zu einem Thema in Organisationen wird.
Flexibler, dynamischer, effizienter – viele Organisationen befinden sich im Wandel, Prozesse sollen agiler werden. Dass jedoch die Einführung von neuen Methoden und Prozessen wie Design Thinking, Scrum oder Lean Startup alleine nicht ausreicht, wird oftmals nicht berücksichtigt oder schlichtweg vergessen. Denn: Veränderung braucht Zeit und gerade für den einzelnen Menschen bedeuten neue Entwicklungen oftmals auch Unsicherheit oder schlichtweg Überforderung. Dass die Einführung von neuen Methoden und Arbeitsweisen nicht klappt, liegt oftmals nicht daran, dass der Prozess oder die Methode nicht gut gewählt waren. Sondern vielmehr an der menschlichen Fähigkeit, mit Veränderungen umzugehen – oder eben auch nicht.
Warum Facilitation eine Schlüsselkompetenz für Innovation ist
Eine Gruppe von Menschen durch einen dynamischen Prozess führen, um ein definiertes Ziel zu erreichen – so lässt sich die Arbeit eines Facilitators in wenigen Worten beschreiben. Was in der Theorie simpel klingt, bedarf in der Praxis jedoch weit mehr. Denn wie unterstützt man eine Gruppe von Menschen, damit diese bestmöglich miteinander arbeiten kann? Die Bedürfnisse erkennen und die Ziele definieren ist zunächst der wichtigste Schritt eines Facilitators. Erst dann beginnt das Planungs- und Prozess-Design, das mit dem Bewusstsein einhergehen sollte, dass sich ebendieser Prozess im nächsten Schritt trotz genauer Vorbereitung noch verändern kann.
In welcher Rolle kann ein Facilitator wirken?
Ein Facilitator kann in vielen verschiedene Rollen auftreten – er/sie kann als externer Berater oder Coach agieren und dabei eine neutrale Rolle einnehmen. Ein Facilitator kann aber auch in der Leadership-Rolle und somit als Projektleiter, Teamleader oder Scrum Master in der Organisation involviert sein. Auch ein einzelnes Teammitglied auf einer niedrigen Hierarchiestufe kann Facilitation in der Organisation vorantreiben und dabei eine involvierte, informelle Rolle einnehmen. Darüber hinaus kann aber auch ein so genannter „Friendly Supporter“ ein starker Facilitator sein; etwa, wenn aufgrund einer freundschaftlichen Beziehung ein informelles Mentoring oder Coaching passiert.
Die Kompetenzen des Facilitators
Egal in welcher Rolle ein Facilitator auftritt – wichtig sind die Kompetenzen, die auf mehreren Ebenen wirken und berücksichtigt werden müssen. Denn neben der richtigen Strategie, wie man eine Gruppe durch einen Prozess führt und den Werkzeugen – also welche Methoden und Prozesse man überhaupt anwendet – sind es vor allem das Mindset und die persönlichen Skills, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Meist sind die Methoden und der Prozess stark durchdacht, wohingegen es am fehlenden Mindset der betroffenen Personen scheitert.
Bedürfnisse erkennen, flexibel steuern
Zentrale Aufgabe eines Facilitators ist es somit, die aktuell auftretenden Bedürfnisse der Gruppe zu erkennen und zwischen den einzelnen Ebenen entsprechend schnell zu Switchen. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Mindset stimmt, die richtige Strategie gewählt ist und so die Werkzeuge bestmöglich zur Anwendung gebracht werden können.
Mehr über Toni Chung und die Arbeit eines Facilitators unter www.tonichung.com.